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Eine Umfrage zur Standortbestimmung zur Katechese in den deutschen (Erz-)Diözesen

Im März 2020 legte der Päpstliche Rat zur Förderung der Neuevan­ge­li­sierung das neue „Direktorium für die Katechese“ vor und unterstrich damit die Notwendigkeit, neue Wege in der Katechese zu gehen. Das Direktorium betrachtet die Katechese unter dem Primat der Evangeli­sierung, fragt nach ihrer Rolle in einer missionarischen Kirche und fordert die Ortskirchen dazu auf, die Initiative zu ergreifen. Im Sep­tember 2020 fand daraufhin ein Gespräch zwischen dem Vorsitzen­­den der AG Katechese und Mission der Deut­­schen Bischofskonferenz, Weih­bischof Boom, Dr. Regina Börschel, der für den Bereich Katechese zu­ständigen Referentin im Bereich Pastoral im Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz, und dem Sprecherteam der KKMP (Ursula Kropp, Klaus Becker, Jens Ehebrecht-Zumsande) über die mit dem Direktorium deutlich gewordenen Aufgaben und die Auswirkun­gen für die deut­schen Diözesen statt. Dies aufnehmend stellt sich die Frage, auf welche Weise in Deutschland die überdiözesane Unterstützung intensiviert werden kann.

Um eine Basis zur Beantwortung dieser Fragen zu schaffen, führte die KAMP im Auftrag des Beirats des KAMP e. V. im 1. Quartal 2021 eine Befragung zur Sondierung des aktuellen Stands in der Katechese und zur Ermittlung von konkreten Bedarfen in der Katechese, v. a. im Blick auf überdiözesane Unterstützungsmöglichkeiten, durch. Der dafür erstellte Fragebogen wurde im Vorfeld mit Vertretern der Seelsorge­amtsleiterkonferenz (SALK), des Bereichs Pastoral im Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz und dem Sprecherteam der Konferenz für Katechese, Katechumenat und missionarische Pastoral (KKMP) disku­tiert und an alle Mitglieder der Seelsorgeamtsleiterkonferenz, an alle diözesanen Mitglieder und ein nichtdiözesanes Mitglied der KKMP und an zwölf weitere ausgewählten Personen und Institutionen, die sich wis­senschaftlich und/​oder institutionell mit Katechese befassen, ver­sandt. In der qualitativen Befragung fanden sich Fragen zu Formaten, Orten und Rahmen der Erstverkündigung und Katechese im Kontext aktueller Prozesse der Kirchenentwicklung und zu den Veränderungen der Rollen von ehrenamtlichen und hauptamtlichen Katechet:innen, deren Bil­dung und Begleitung. Auch wurde der Bedarf einer über­diö­zesanen Bündelung und Koordinierung von Aus- und Fortbildungs­angeboten erhoben.

Die Auswertung der Befragung findet sich hier. Einige Punkte seien herausgegriffen: Sehr deutlich wurde die hohe Bedeutung der Er­wach­senenkatechese, deren Priorisierung zwar allgemein anerkannt ist, jedoch nicht ausreichend umgesetzt bzw. vorangetrieben wird. Nach wie vor liegt der Schwerpunkt katechetischer Bemühungen v. a. im Bereich der Kinder- und Jugendkatechese. Die Corona-Pandemie hat ambivalente Auswirkungen auf die Katechese. Einerseits entstehen durch sie eine Unterbrechung gewohnter Abläufe und die Diskussion darüber, was für Katechese wichtig und zentral ist, sowie ein Digitali­sierungs­schub und die (Wieder‑)Entdeckung der Familien bzw. die Stärkung der Verantwortung der Eltern. Andererseits werden vielfach ein Verlust an (analoger) Begegnung und eine Verstärkung der Einen­gung auf Sakra­mentenkatechese und eine Liturgiefixierung beklagt. Im Blick auf ehrenamtliche Katechet:innen wurde der Bedarf an Begleitung über­deutlich. Dies korrespondiert mit einer deutlichen Problemanzeige bei den hauptamtlich in der Katechese Tätigen, bei denen vielfach die Stichwörter Frustration, Rollenunklarheit und Überforderung/​Er­schöp­fung angeführt werden. Auch wurde ein gewisser Bedarf an einer über­diözesanen Unterstützung deutlich. Dabei kamen vielfältige Vor­stel­lungen zum Ausdruck. Aktuell laufen Gespräche mit verschiedenen Verantwortlichen, wie konkret mit den Ergebnissen der Befragung wei­ter umgegangen werden kann, um dem deutlich gewordenen Bedarf an überdiözesaner Unterstützung zu entsprechen.

 

Zur Katecheseumfrage 2021