Das Interdiözesane Netzwerktreffen Charismenorientierung – die Geschichte eines Anfangs
Konkreter Anlass für das Interdiözesane Netzwerktreffen Charismenorientierung war ein Austausch im März 2014 über die verschiedenen Charismenfragebögen, die in Deutschland bekannt sind. Wer hatte mit welchem Erfahrung? Für welche Zielgruppe eignet sich welcher Bogen? Gabriele Viecens, Bistum Hildesheim, und Gabriele Glandorf-Strotmann, Erzbistum Hamburg, hatten die Initiative ergriffen und einen Austausch in Hannover im Juni 2014 organisiert. Teilnehmende Diözesen waren Essen, Hamburg, Hildesheim und Köln.
Das Thema Charismen, Kurse als Charismenseminare oder Gabenkurse war in den Diözesen unterschiedlich aufgestellt. In dem Netzwerktreffen wurden praktische Erfahrungen mit theologischen und kirchenentwicklerischen Fragestellungen verknüpft. Mitgebrachte Themen und Fragestellungen bezogen sich auf die verwendeten Fragebögen, auf die Kurse und deren mögliche Kontexte: Wie genau kann die Thematik „Charismen“ einen Dienst leisten als Teil von Kirchenentwicklung? Wie wird dies erfahrbar? Wie vertiefen wir ein Verständnis von Charismen? Wie verknüpfen wir Charisma und Berufung? Wie können wir andere Formen der Partizipation entwickeln? Was wäre ein mögliches Projekt für uns? Wer gehört noch in diesen Kreis? Schnell wurde deutlich: Es geht um Kursmodule, um Grundlagen und Kultur und um geistliches Leben. Dieses konstruktive Spannungsfeld wollten die Teilnehmenden weiterbearbeiten, inspiriert durch Lesen der Schrift und Hören aufeinander.
Für Januar 2015 wurde der inhaltliche Schwerpunkt „Vertiefung des Verständnisses von Charisma“ verabredet. Eingeladen wurde Pfarrerin Dr. Silke Obenauer, Autorin des Buches Ich bin dabei. Erweitert wurde der Teilnehmerkreis mit Menschen aus Zürich, der KAMP, dem Erzbistum Paderborn und dem Bistum Münster. Die Vertiefung und die praktischen Erfahrungen mit dem Kurs Ich bin dabei führten zu weiteren Absprachen. Das „Mehr-verstehen-Wollen“ von Charismen sollte weitergehen. Eine Synopse der verschiedenen Gaben sollte Aufschluss über die bislang bekannte Unterschiedlichkeit und Wortbedeutung geben. Zudem entschieden die Teilnehmer des Netzwerktreffens grundlegende Dinge für sich: Die Organisation der Treffen liegt in Händen des Erzbistums Hamburg, ein Protokoll rotiert, anstehende Aufgaben werden verteilt. Das Netzwerk ist einladend für weitere Teilnehmende, die offen sind für die Frage nach Charismen im Rahmen von Kirchenentwicklung. Weitere Netzwerktreffen fanden zu Inhalten und spezifischen Kursmaterialien wie „D.I.E.N.S.T.“, „Ich bin dabei“, „Reich beschenkt“ und „Called & Gifted“ statt. Inzwischen ist der Kreis um das ZAP, das Erzbistum Berlin und das Bistum Erfurt gewachsen.
In 2017 haben sich die Ebenen Bistum, Landeskirche, KAMP, ZAP herausgeschält; ökumenisches Nachdenken, wissenschaftliche Beiträge und Praxis und Herausforderungen der einzelnen (Erz‑)Bistümer fordern das Vertiefen des Verständnisses von Charisma, das aus unterschiedlichen Perspektiven wie der lokalen Kirchenentwicklung, der Engagementförderung oder unter dem Fokus Berufung bedacht wird. In 2018 geht es weiter.