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Weltverbesserung im Kleinen

Ein Lesebuch für gutes Zusammenleben

Mit 152 Seiten ist das ein kleines Buch. Es ist keine große, erst recht keine wissenschaftliche Abhandlung. Vielmehr ist die Selbstbezeich­nung als „Lesebuch“ recht treffend: In einer Art „Plauderton“ behandeln die kurzen Kapitel verschiedene Aspekte rund um das Thema „Weltver­besserung im Kleinen“.

Damit ist Engagement insbesondere im sozialen Nahraum gemeint. Es geht also um Ehrenamt, bürgerschaftliche Initiativen, soziale Aktionen, aber auch um Nachbarschaftshilfe. Der Band möchte „möglichst vielen unterschiedlichen Engagier-Willigen, Engagierten, und Engagement-ErmöglicherInnen unterschiedliche Anstöße geben – die Leserin und der Leser werden womöglich (und hoffentlich) ganz unterschiedliche Aspekte als die für sie wichtigen und relevanten erkennen und nutzen können“ (19).

Hinter dem Buch steht das ifz, das Internationale Forschungszentrum für soziale und ethische Fragen mit Sitz in Salzburg. Und hinter dem Buch stehen Erfahrungen und Reflexionen aus dem Sozialfestival „Tu was, dann tut sich was.“, das vom ifz zwischen 2011 und 2016 viermal in verschiedenen Regionen Österreichs veranstaltet wurde. Zudem präsentiert der Band viele hilfreiche Gedanken und Beispiele aus Literatur und Internet.

Das Buch ist vielleicht mehr für EinsteigerInnen in das Themenfeld Engagement interessant, wenn dort Aspekte wie lokales Wissen, Partizipation, Kooperation, Aktivierung, Zielgruppenorientierung etc. durchgegangen werden. Doch auch Erfahrenere können sich von den Beispielen und Überlegungen anregen lassen und entdecken das ein oder andere, das sie weiterführt. Der Rezensent fand z. B. die Kapitel zum Umgang mit Fehlern und Fehlerhaftigkeit sowie mit Konflikten spannend. Zudem punktet das Buch damit, dass es am Ende jedes Kapitels die dort thematisierte Literatur (Print und online) nennt (und noch einmal gesammelt und auf Online-Verfügbarkeit geprüft am Ende des Werkes) – da ist für jeden und jede etwas zum Weiterlesen dabei.

Insgesamt ist der Band weniger ein Anleitungsbuch, auch wenn er durchaus praxisgeerdet ist, sondern vor allem ein Anregungsbuch. In diesem Sinne ist ihm eine gute Wirksamkeit zu wünschen, auch im kirchlichen Bereich.

Martin Hochholzer