Krankenhausseelsorge – ein Paradigma „zeugender Pastoral“?
Das pastorale Handeln der Kirchen unterliegt gegenwärtig großen Herausforderungen. Viele der bis in die letzten Jahre wirksamen pastoralen Konzeptideen, die sich bewährt hatten, überzeugen nicht mehr. Der gesellschaftliche Wandel, dem sich Kirche in all ihren Erscheinungsformen natürlich nicht entziehen kann, führt zu neuen Formen und Gestalten religiösen, christlichen und kirchlichen Lebens. Es sind nicht zuletzt die derzeit großen Veränderungen – wie auch deren Verhinderung – in den Kirchen selbst, die sie zu immer neuen Optionen im Hinblick auf das pastorale Handeln nötigen. Sämtliche Bistümer in Deutschland sind auf neuen Wegen in die Zukunft und dies wirkt sich längst bis in die Gemeinden vor Ort hinein aus. Seelsorger*innen sehen sich in diesen Prozessen nicht selten mit neuen Berufs-, Kompetenz- und Rollenprofilen konfrontiert. Die Menschen in den Gemeinden werden plötzlich – oder soll man sagen: endlich?! – auch als handelnde Subjekte der Pastoral der Kirche entdeckt und in den Dienst genommen. Es wird allerdings noch ein langer Weg nötig sein, bis sie auch „in wahrer Gleichheit an Würde und Tätigkeit“ (Lumen gentium 32) zu Trägern von Verantwortung werden.
„Work in progress“ – Kirche in Entwicklung
Kirche ist – und das ist nun nicht neu – dauerhaft im Entstehen und im Aufbau. Interessante Perspektiven tun sich dabei auf. Das „Kirche-Sein“ und „Kirche-Werden“ (Reuter 2018a) ist ein Entwicklungsprozess, in dem sie sich und damit ihr seelsorgliches Handeln und ihre Pastoral immer wieder neu hervorbringt. Dieses „work in progress“ (Reuter 2012, 225–229) ereignet sich auf vielfältige und sehr kreative Art und Weise. Neben den klassischen Orten kirchlichen Handelns entwickeln und erzeugen die Menschen gegenwärtig neue Räume einer im Werden begriffenen Kirche.
Krankenhausseelsorge – ein verdichteter Lernort des Kircheseins und Kirchewerdens
Die Sorge der Kirche um die Kranken hat mit der Krankenhausseelsorge solche Orte und Räume hervorgebracht. Damit komme ich auf mein langjähriges Arbeitsfeld als Krankenhausseelsorger in der Psychiatrie zu sprechen. Krankenhausseelsorge liegt etwas abseits vom Mainstream der pastoralen Entwicklung. Sie hat dennoch einen paradigmatischen Charakter für das Ganze der Pastoral und der Seelsorge wie auch für die Theologie. Professionelle Krankenhausseelsorge ermöglicht Erfahrungen, die potentielle Entwicklungen der Kirche und der kirchlichen Seelsorge in all ihren Dimensionen antizipieren. Sie ist ein verdichteter Lernort seelsorglichen Handelns, kirchlicher Zukunftsentwicklung und nicht zuletzt ein Lernort für die Theologie.
Es waren Pioniere wie die ersten „Irrenseelsorger“ in Deutschland, die in Auseinandersetzung mit der sich gerade institutionalisierenden Psychiatrie des 19. Jahrhunderts ein erstes Konzept tröstender Seelsorge vorlegten, lange Zeit, bevor in der Seelsorgetheorie überhaupt von Konzepten gesprochen wurde (vgl. Reuter 2018b, 98–102).
Im Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert war der bis in die Zeit des Hippokrates zurückreichende Streit um die Erstzuständigkeit für das Seelenheil der Menschen neu entflammt. Nach der Begründung von Neurologie, Psychiatrie und Psychoanalyse als humanen Wissenschaften sahen sich Theologie und kirchliche Seelsorge gleich mit mehreren Konkurrenten um diese Zuständigkeit konfrontiert (vgl. Reuter 2004, 9–34). In diese Zeit fällt die Begründung der klinischen Seelsorgeausbildung und der Pastoralpsychologie – neben vielen anderen – durch den amerikanischen Pfarrer Anton T. Boisen. Als psychiatrieerfahrener Patient hatte er Defizite seiner Seelsorgekollegen im Umgang mit psychisch Kranken ausgemacht und die klinische Seelsorgeausbildung als pastoralpsychologisch fundiertes Qualifikationsprojekt für Seelsorger*innen auf den Weg gebracht. Die Pastoralpsychologie als eines der jüngsten Fächer im Kanon der Theologie wie auch die gegenwärtigen Standards klinischer Seelsorgeausbildung gehen hierauf zurück. Die Klinische Seelsorgeausbildung (KSA) ist in unterschiedlicher Intensität und Qualität längst Bestandteil der Ausbildung von Seelsorger*innen geworden (vgl. ebd. 28–30). Mit ihrer Fokussierung auf die Erfahrungen der Menschen und auf die Vermittlung zwischen diesen Erfahrungen und dem christlichen Deutehorizont ist sie auch in der wissenschaftlichen Theologie von hoher Bedeutung. Es verwundert nun nicht, dass der aus Frankreich stammende Ansatz „zeugender Pastoral“ sich neben vielem anderen auch dem hier aufgezeigten Hintergrund der Krankenhausseelsorge verdankt (vgl. Noual 2012). Die Suche nach gemeinsamen Spuren ist gewiss lohnenswert.
Frei geben oder: Der Ansatz „zeugender Pastoral“
Dem Ansatz „zeugender Pastoral“ fehlt bisher noch die ihm zu wünschende Aufmerksamkeit im pastoraltheologischen Diskurs. Im deutschsprachigen Raum wird er in besonderer Weise von Reinhard Feiter und Hadwig Müller aufgenommen und verbreitet. Seine bisher nur geringe Rezeption mag ihren Grund im etwas sperrigen und nicht direkt plausiblen Begriff haben (vgl. Müller 2012, 13) wie aber auch in den ihm innewohnenden Herausforderungen zum Perspektiv- und Paradigmenwechsel. Einige wesentliche Merkmale dieses Ansatzes seien, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, genannt.
Relecture der biblischen Ur‑Kunde
In der Sache haben wir es hier mit einem biblisch fundierten und erfahrungsbasierten Ansatz der Pastoral zu tun. Er rückt die schöpferische Kraft des Evangeliums ins Zentrum des Handelns (vgl. ebd. 11). Das Evangelium wird hier als „Lebensprinzip der Kirche“ verstanden, als „Anfang und Quelle ihrer Lebendigkeit und ihrer Pastoral“ (vgl. Feiter 2012, 139). Dieser Ansatz zieht in der gegenwärtigen Situation des „Kirche-Seins“ und „Kirche-Werdens“ einen bedeutsamen Perspektivenwechsel nach sich. Hier gilt, wie Hadwig Müller aufzeigt, „die theologische Aufmerksamkeit einmal nicht einer schwindenden Gestalt von Kirche und christlichem Leben […], sondern der Quelle, aus der heraus Menschen Leben schöpfen und die Kirche sich erneuert“ (Müller 2012, 11). Die Relecture der biblischen Ur‑Kunde dient hier dem Impuls zu Erneuerung und Entwicklung und nicht dem Ziel, Seelsorge und Pastoral – wie automatisch – als abbildhafte Realisierung der Praxis des Evangeliums oder gar der Praxis Jesu zu gestalten. „Zeugende Pastoral“ nimmt die heilsame Differenz – den „garstigen Graben“ – zwischen den biblischen Texten und den Erfahrungen der Menschen der Gegenwart ernst und bemüht sich um „Vermittlung“ (Christoph Theobald SJ über alltagsbezogene Pastoral 2017). Diese Art der Relecture der biblischen Urkunde wird hier zum Fundament christlicher Kreativität, nicht zu einer Kopie des Anfangs. Sie gibt die Quelle frei, „aus der heraus Menschen Leben schöpfen und die Kirche sich erneuert“ (Müller 2012, 11). So wird sie, aus der Perspektive psychoanalytisch fundierter Pastoralpsychologie betrachtet, zu einem Motor der Entwicklung, und zwar der Entwicklung des Subjektes wie auch der Kirche selbst. Dies hat Konsequenzen.
Der „relationale Turn“ – Subjektsein und Bezogenheit als Leitmotiv
„Zeugende Pastoral“ grenzt sich gegenüber klassischen handlungstheoretischen Konzeptionen deutlich ab. Ihr ist nicht daran gelegen, aus dem Evangelium neue pastorale Strategien zu entwickeln. Sie versteht sich vielmehr als „eine andere Weise, die pastorale Beziehung zu leben“ (Donegani 2012, 69; vgl. Bacq 2012, 47). Dazu orientiert sie sich an der Entwicklung des Menschen als Subjekt, an seiner Bezogenheit auf die Mit‑Menschen wie auch auf Gott hin und folgt damit einem Leitmotiv, welches ich als „relational“ verstehe (vgl. Reuter 2012). Vom Evangelium und der hierin übermittelten Praxis Jesu ausgehend nimmt „zeugende Pastoral“ das Leben der Menschen in den Blick. Ihr Sein und Werden in Beziehung und in Entwicklung steht im Mittelpunkt. Ziel dieses Ansatzes ist es, „dass ein jeder, eine jede zur eigenen Identität findet“ (Bacq 2012, 47). Die Identität der Person gilt hier als Leitmotiv. Dieser „relationale Turn“ gibt eine eigene Richtung vor. Er ermöglicht, dass das Evangelium gerade nicht als leicht umsetzbares, alltagspraktisches Handlungskonzept (miss‑)verstanden wird, sondern als Quelle des Lebens und darin als Quelle der Identität und Entwicklung eines jeden Einzelnen wie zugleich auch als Fundament einer am Wohl des Subjekts orientierten Kirche.
Indem nun „die Aufmerksamkeit für die Subjekte selber und für ihr Werden als Subjekte“ (Donegani 2012, 69; vgl. Bacq 2012, 45 ff.) – Subjektsein, Beziehung und Entwicklung – als Leitmotiv pastoralen Handelns gelten, greift der Ansatz „zeugender Pastoral“ implizit auf die relationalen Grunderfahrungen jedes Menschen zurück. Man kann ihre Begründer, ohne sie vereinnahmen zu wollen, durchaus zu den (praktisch-theologischen) Protagonisten eines ursprünglich aus der neueren Psychoanalyse stammenden „relationalen Turns“ verstehen. Innerhalb der Praktischen Theologie ist dieser, abgesehen vom Ansatz „relationaler Seelsorge“, bisher kaum rezipiert.
Dynamisch-evolutives Kirchenbild
Geht es der „zeugenden Pastoral“ – wie aufgezeigt – primär um die Aufmerksamkeit für die Subjekte, für ihr Sein in Entwicklung und in Beziehung, so deutet sich in Analogie zu dieser relationalen Perspektive auch eine ekklesio-praktische Konsequenz an. „Kirche sein“ und „Kirche werden“ kann sich gar nicht anders als in dauerhaften und immer neuen Entwicklungsprozessen ereignen. Somit setzt „zeugende Pastoral“ auch eine neue Aufmerksamkeit für die dem Wesen der Kirche anhaftenden Entwicklungsoptionen frei. Unter Rückgriff auf die Quelle des Evangeliums wird hier das Bild einer dynamischen und evolutiven „Kirche im Werden“ – „work in progress“ – propagiert (vgl. Bacq 2012, 46; Theobald 2012, 121 ff.). Darin haben die traditionellen Orte wie die klassischen Pfarreien und die Gemeinden weiterhin eine Bedeutung. Zugleich aber gilt die Aufmerksamkeit vielfältigen neuen Räumen und Gestalten christlichen Lebens. Der Ansatz „zeugender Pastoral“ induziert einen Paradigmenwechsel vom doktrinal-regulativen zu einem relational-personalen Verständnis von Seelsorge, Pastoral, Kirche und nicht zuletzt auch der Theologie.
Vermittlung zwischen Alltagserfahrung und jüdisch-christlichem Deutehorizont
Der Fokus „zeugender Pastoral“ liegt auf der biblischen Verkündigung des Heils von Gott her für jeden Menschen, wie es die Evangelien in der Person und Praxis Jesu vermitteln. Solcher Verkündigung geht es, wie Christoph Theobald herausstellt, „um die Entstehungsbedingungen des Glaubens in seiner individuellen, relationalen und gesellschaftlichen Struktur. Es gilt die Heilige Schrift mit den alltäglichen Lebensgeschichten der Menschen in Beziehung zu setzen. Methodisch geht es dabei um eine biblisch-pastorale Hermeneutik, die die geschichtliche Differenz zu überwinden vermag“. Eine „zeugende Pastoral“ auf dieser Grundlage führt zurück zu den Erfahrungen des Ursprungs „und hilft die wechselseitige Beziehung von Leben und Glauben zu denken“ (Christoph Theobald SJ über alltagsbezogene Pastoral 2017).
Krankenhausseelsorge als Frei-Raum der Seelsorge
Mit dem Ziel, die biblische Ur‑Kunde und die Alltagserfahrungen der Menschen in Beziehung zu setzen, kommen sich der Ansatz „zeugender Pastoral“ und eine heilsam-relationale Konzeption von (Krankenhaus‑)Seelsorge recht nah. Sie schaffen Frei‑Räume für die Vermittlung zwischen Alltagserfahrung und jüdisch-christlichem Deutehorizont. Genau diese Weise der Vermittlung können wir als die zentrale Aufgabe von Seelsorge und Pastoral verstehen (vgl. Reuter 2012, 23). Damit wird eine erfahrungsbasierte Theologie und pastorale Praxis propagiert. Erfahrung gilt hier als Leitmotiv des Handelns in Seelsorge, Pastoral und Theologie. „Zeugende Pastoral“ und Krankenhausseelsorge beschreiten hier ganz ähnliche Wege. Bei näherem Hinsehen allerdings zeigen sich auch unterschiedliche Wegmarken.
Die Quellen: Das Evangelium, „living human documents“ …
So versteht der Ansatz „zeugender Pastoral“ das Evangelium als vorrangige (oder einzige?) Quelle der Lebendigkeit von Kirche und Pastoral. Dies erscheint mir als eine zu eindimensional angelegte Perspektive und damit als Verkürzung. Pastoralpsychologisch fundierte Krankenhausseelsorge und das methodische Konzept klinischer Seelsorgeausbildung verstehen neben der biblischen Ur‑Kunde und den Dokumenten der Tradition auch die Erfahrungen der Menschen, ja die Menschen selbst, wie auch die „Zeichen der Zeit“ (Gaudium et spes 4), die vielfältigen Krisen der Gegenwart und die Kontexte des Lebens als Quellen pastoralen Handelns. Anton T. Boisen sprach von den Menschen als „living human documents“, die neben den Dokumenten der Tradition eine unverzichtbar inspirierende Bedeutung für die Konzeption von Seelsorge, Pastoral, kirchlichem Handeln und Theologie haben.
„Mit‑Ein‑Ander“
In der Fokussierung auf die Bedeutung und Unverwechselbarkeit der Lebensgeschichte eines jeden Einzelnen kommt der einander eingeräumte Respekt vor der Personwürde des jeweils Anderen besonders zum Ausdruck. Dies führt zu einer besonderen Begegnungsweise des „Mit‑Ein‑Ander“ (Reuter 2012, 277–300). In der Seelsorge mit psychisch kranken Menschen erfahre ich dies immer wieder. Kleine, oft auch einmalige Momente der Begegnung werden im Prozess der Vermittlung zwischen Alltagserfahrung und dem jüdisch-christlichen Deutehorizont zu überraschenden Ereignissen seelsorglichen Erlebens. Rolle und Funktion der Beteiligten sind hierbei noch gar nicht festgelegt. Dies findet sich in der Regel im relationalen Prozess und es läuft darauf hinaus, dass eine Begegnung sich als heilsam für alle (!) Beteiligten erweist und eben nicht nur für Patienten oder Klienten (vgl. ebd. 283).
„Gott segne Sie, Sie gute Seele!“
Seit vielen Jahren ist mir eine kleine Szene in besonderer Erinnerung: Im Gottesdienst kommt ein Mann, Herr G., zur Kommunion, nimmt für einen kurzen Moment Augenkontakt mit mir als dem Kommunionspender auf und sagt mir unaufgefordert mit nur sechs Worten einen Segen zu: „Gott segne Sie, Sie gute Seele“ (vgl. ebd. 20–21.284 f.). In „theologischer Ehre“ (Karl Rahner) und mit der theologischen „Kompetenz der Leidenden“ (Ottmar Fuchs) nimmt dieser Mann sich hier die Freiheit, selbst seelsorglich zu handeln und darin seinem Seelsorger zu einem ebensolchen zu werden. Die vom II. Vatikanischen Konzil postulierte „wahre Gleichheit an Würde und Tätigkeit“ aller Getauften zur Auferbauung des Leibes Christi (LG 32) wird hier konkret. In Bezogenheit aufeinander und auf Gott hin eröffnet sich in der Dynamik zwischen der biblischen Ur‑Kunde und den „living human documents“ allen Beteiligten ein heilsam-relationaler Frei‑Raum seelsorglicher Erfahrung.
Differenzen verbinden
Eine als „heilsam“ konzipierte Seelsorge wird in diesem Zusammenhang übrigens die Differenzen zwischen dem durch Leben, Sterben, Tod und Auferstehen Jesu Christi angebrochenen Heil des Reiches Gottes und seiner in der Alltagswirklichkeit der Menschen erfahrenen Ausständigkeit beachten und respektieren (vgl. Reuter 2004, 98–100). Dies tut ja auch Herr G. in der geschilderten Szene. Nicht er segnet mich. Er weiß um die Differenz zwischen Gottes segnendem Handeln und seiner (Herrn G.s) Zusage des Segens, was er durch seine an mich gerichteten Worte deutend vermittelt. So schafft er, die Differenz beachtend, zwischen sich und mir den Frei‑Raum für den Segen, den er eindeutig als Handeln Gottes versteht.
Frei geben
Bezogenheit als Grunderfahrung des Menschen, Entwicklung in der Dynamik von Sein und Werden, die Zusage des Heils von Gott her für alle Menschen, Vermittlung zwischen Alltagserfahrung und biblischem Deutehorizont, Stärkung des Subjekts und seiner Würde – um all dies geht es heute konkret in der Krankenhausseelsorge wie auch im Ansatz „zeugender Pastoral“. Die Krankenhausseelsorge erweist sich als Kreativraum des Miteinanders im Deutehorizont des jüdisch-christlichen Glaubens und ist genau darin für die derzeitigen Bemühungen um Zukunftswege für die Pastoral der Kirche unverzichtbar. Als heilsam-relationale Seelsorge kommt sie in besonderer Weise der „Sorge der Kirche um die Kranken“ (Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz 1998) nach. Von Beginn an gibt sie Optionen für zukünftiges kirchliches und seelsorgliches Handeln in postsäkularer Zeit und postmoderner Gesellschaft frei. Sie hat paradigmatische Bedeutung für die gesamte Kirche.