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Arme Kirche – authentische Kirche

Papst Franziskus geht es nicht nur um eine Kirche, sondern um eine arme Kirche für die Armen. Dass diese Betonung berechtigt ist und wie sie sich auf das Wesen der Kirche auswirkt, erläutert Ursula Nothelle-Wildfeuer.

Ein Papst, der im vatikanischen Gästehaus Santa Marta statt im Aposto­lischen Palast wohnt, der in einem kleinen Fiat 500 im September 2015 zu sei­nem Staatsbesuch beim amerikanischen Präsidenten Obama vor­fährt, der Gefangenen am Gründonnerstag die Füße wäscht, der in sei­nem ganzen Lebensstil Bescheidenheit verkörpert – eine perfekte Per­formance oder eine Neuakzentuierung der Botschaft des Evangeliums? Mit seinem Leben und mit seiner ganz auf Armut bezogenen Verkündi­­gung stellt Papst Franziskus eine Herausforderung dar für die Kirche, die sich mit ihrer Tradition, ihrer machtorientierten Ämterstruktur und Hierarchie, mit ihren festgefahrenen „Das-war-schon-immer-so“-We­gen der Verkündigung so wohlig eingerichtet hat. Er will wach- und aufrütteln mit dieser Fokussierung auf das Verhältnis von Armut und Kirche, als sein übergeordnetes Anliegen erweist sich die Authentizität der Kirche. Der Frage nach dem genaueren Verständnis von Armut im Kontext seines Denkens und seiner Verkündigung soll im Folgenden nachgegangen werden.

1. Kirche im Aufbruch

Papst Franziskus hat „[e]ine Kirche ‚im Aufbruch‘“ (Evangelii gaudi­um 20) vor Augen, die im Rahmen des (Neu‑)​Evangelisierungsprozesses selbst missionarisch umzugestalten ist. Das ist ein Anliegen, das in sei­nem Schreiben Evangelii gaudium zunächst einmal in den kirchlichen Binnenraum hineingesprochen ist. Es geht die katholischen Christen an, sie sind gemeint und aufgefordert, die Initiative zu ergreifen. Aber das darf man nicht verengt interpretieren: Zum Innersten der so verstande­nen Kirche gehört es nach Franziskus, die Botschaft nicht „in ein Gottes­haus einzuschließen und zum Schweigen zu bringen“ (EG 183). Viel­mehr schließe ein authentischer Glaube immer konstitutiv den Wunsch ein, „die Welt zu verändern, Werte zu übermitteln, nach unserer Erden­wanderung etwas Besseres zu hinterlassen“ (ebd.). Hier klingt bereits das an, was Franziskus in besonderer und neuartiger Weise betont, was die Intention der Soziallehre von Anfang an war, was das Konzil in der Pastoralkonstitution theologisch formuliert und was dann die latein­amerikanische Theologie der Befreiung bzw. Theologie des Volkes kon­kretisiert hat: nämlich die Einheit von Glaube und Welt bzw. Glaube und Gesellschaft. So macht Franziskus auch eindringlich deutlich, dass es sich bei dieser Veränderung nicht nur um eine Veränderung auf der Ebene personaler Begegnung handelt, sondern dass alle Bereiche und gesellschaftlichen Ebenen eingeschlossen sind. Für all diese Bereiche beansprucht der Papst keine spezifische fach- und sachbezogene Kom­petenz, sondern ihm geht es entscheidend um die Authentizität der Kirche in ihrer Evangelisierungsaufgabe.

Kirche im Aufbruch ist, so sagte es bereits Kardinal Bergoglio (2013) im Vorkonklave, „aufgerufen, aus sich selbst herauszugehen und an die Rän­der zu gehen. Nicht nur an die geografischen Ränder, sondern an die Grenzen der menschlichen Existenz: die des Mysteriums der Sünde, die des Schmerzes, die der Ungerechtigkeit, die der Ignoranz, die der feh­lenden religiösen Praxis, die des Denkens, die jeglichen Elends.“

Eine Kirche im Aufbruch kreise nicht um sich selbst, lebe nicht für sich selbst und beanspruche Jesus nicht für sich selbst, sondern lasse ihn nach außen treten. Damit aber – so auch das, was in seinen Aussagen immer wieder anklingt – gibt sie gerade nicht sich selber auf, sondern kommt im Hinausgehen zu sich selber, d. h. zu Jesus Christus und seiner Botschaft. Diese sieht er zutiefst verbunden mit der Frage nach der Armut!

2. Arme Kirche für die Armen

Eine der zentralen und durchaus auch Widerspruch hervorrufenden Forderungen, die Papst Franziskus in Evangelii gaudium aufstellt, ist die nach der „arme[n] Kirche für die Armen“ (EG 198). Kritiker fragen: Hätte es nicht auch gereicht, von der Kirche für die Armen zu sprechen? Oder, so der Vorschlag in einem Diskussionsforum, noch besser: von einer „gläubige[n] Kirche für die Gläubigen“? Die existentielle Ernsthaftig­keit, persönlich und auch auf die Kirche bezogen, mit der der Papst diese Forderung nach der Authentizität vertritt, lässt aufhorchen und macht all denen Angst, die sich bequem eingerichtet hatten mit der Kirche als machtvoller und auch prunkvoller Institution.

2.1 Option für die Armen

Mit dieser Forderung nach der „arme[n] Kirche für die Armen“ macht Papst Franziskus eine genuin theologische Aussage; er macht ernst mit der „Option für die Armen“, die „in erster Linie eine theologische Kate­gorie und erst an zweiter Stelle eine kulturelle, soziologische, politische oder philosophische Frage [ist]“ (EG 198). Diese Option für die Armen kann sich in ihrer theologischen Grundlegung auf zwei zentrale Aussa­gen des II. Vatikanums berufen: zum einen auf den ersten Artikel der Pastoralkonstitution Gaudium et spes, in dem es heißt: „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi“; zum anderen auf die Kirchenkon­stitution Lumen gentium, Artikel 8, in dem ausgesagt wird, dass die Kir­che in den Armen, Schwachen und Leidenden das Bild Christi erkennt und sie mit ihrer Liebe umgibt. Es handelt sich genauerhin um ein ur­sprünglich genuin befreiungstheologisches Theologumenon, das nach heftiger Auseinandersetzung zwischen Glaubenskongregation und Ver­tretern der Theologie der Befreiung letztlich doch auch Einzug gehalten hat in die westeuropäische Theologie und die kirchenamtliche Sozial­verkündigung. Seither gilt es als genuin theologischer Zugriff auf die Frage nach dem „Warum“ einer christlichen Sozialethik.

Dass wir Christen uns um die Armen kümmern sollen, gehört auf der einen Seite zum Grundbestand unseres christlichen Glaubens- und Handlungswissens; es gehört zu den am meisten thematisierten und außenwirksamen Aspekten des christlichen Glaubens. Die Sorge um die Armen ist inzwischen sogar weit über den Kontext des Christlichen hin­aus als vorherrschende Verpflichtung erkannt und in den letzten Jahren allen politischen Bemühungen der nationalen Begrenzung und Abschot­tung zum Trotz auch eindrucksvoll realisiert in all dem, was wir Will­kommens- und Integrationskultur für Menschen auf der Flucht nennen. Auf der anderen Seite aber ist in der theologischen Debatte um die „Op­tion für die Armen“ offenkundig geworden, dass deren Bedeutungsge­halt differenziert zu untersuchen ist, steht doch hinter ihr der An­spruch, dass es sich dabei nicht einfach um ein pastorales oder morali­sches Handlungskriterium unter mehreren handelt, sondern um einen grundlegend geforderten Perspektivwechsel, den Glauben zu denken und zu leben. Dieses Anliegen kommt auch in allem, was Papst Fran­ziskus bislang getan und gepredigt hat, deutlich zum Ausdruck: Es geht ihm nicht um eine mögliche oder auch wünschenswerte Erscheinungs­weise der Kirche, sondern um das Kirchesein prinzipiell. Kirche wird entweder arm sein oder sie wird nicht (Kirche) sein. Das ist die Botschaft des Papstes.

Mit Papst Franziskus ist der Kirche mithin auch – so beschreibt es der Jesuit Klaus Mertes – die „Möglichkeit zur Relecture einer auch inner­kirchlich bewegten Konfliktgeschichte des Vatikans mit der Befreiungs­theologie gegeben“. Mertes verortet den Papst theologisch unter „Be­freiungstheologie minus Marxismus plus Volksfrömmigkeit“ (Mertes 2015, 12).

Freilich sind bei dieser Option für die Armen verschiedene Aspekte des Armutsbegriffs zu unterscheiden: Es gibt „materielle, wirtschaftliche, geistliche, soziale oder moralische Armut“ (Papst Franziskus 2014, 9), so unterscheidet der Papst, indem er das, was er in Evangelii gaudium aus­führt, präzisiert.

An erster Stelle muss – so Franziskus – die wirtschaftliche Armut ge­nannt werden, die vor allen Dingen im Westen oft gleichgesetzt werde mit dem Fehlen wirtschaftlicher Macht und die von daher negativ ge­wertet werde. Dieser Perspektive kann der Papst sogar durchaus etwas abgewinnen, denn im Geld erkennt er ein primär positiv zu wertendes „Mittel, das in gewisser Weise – wie das Eigentum – das Vermögen der menschlichen Freiheit erweitert und steigert“. Allerdings könne es sich auch gegen den Menschen wenden, ihn „vom Menschen entfern[en] und ihn auf einen egozentrischen und egoistischen Horizont [begren­zen]“ (Papst Franziskus 2014, 9). Werden die erwirtschafteten Güter nur für den eigenen Bedarf oder den des eigenen Bekanntenkreises genutzt, dann werde dadurch Ungleichheit produziert, die in keiner Weise dem entspricht, was fundamentale Solidarität meint. Eine Frucht dieser Solidarität werde die Verringerung der wirtschaftlichen Armut sein, „die uns so sehr plagt“ (ebd. 11). Diese ökonomische Form der Armut ist also nicht die, die die Seligpreisungen meinen und die es aus religiösen Gründen gerade zu bewahren gilt, sondern eine Armut, die aus Gründen der Menschenwürde und der Gerechtigkeit zu beseitigen ist. Dabei ist es aber dem Papst zufolge hoch bedeutsam, den Armen nicht aufgrund einer Ideologie „zugunsten persönlicher oder politischer Interessen zu gebrauchen“, unseren Einsatz auch „nicht ausschließlich in Taten oder in Förderungs- und Hilfsprogrammen“ zu sehen, sondern dem anderen „aufmerksame Zuwendung“, „liebevolle Zuwendung“ als „Anfang einer wahren Sorge um seine Person“ (EG 199) zu schenken. Die Option für diese Armen hat ihren zutiefst christologischen Grund im Glauben an den Gott, der für uns Menschen arm geworden ist, um uns dadurch das ewige Heil zu schenken. Die Armen kennen in besonderer Weise „dank ihrer eigenen Leiden den leidenden Christus“ (EG 198). Ihnen kommt daher eine besondere Aufgabe bei der Evangelisierung zu. Mit den Wor­ten von Bischof Klaus Hemmerle: „Lass mich dich lernen, dein Denken und Sprechen, dein Fragen und Dasein, damit ich daran die Botschaft neu lernen kann, die ich dir zu überliefern habe“ (Hemmerle 1983, 309). Oder, noch einmal anders formuliert: Die Theologie des Volkes Gottes „sieht das Volk als […] hermeneutischen Ort, von dem aus die Zeichen der Zeit gelesen werden können“ (Galli 2015, 17).

Eine zweite Form der Armut ist nach den Worten von Franziskus die kreatürliche, die darum weiß, dass jeder Mensch für seine eigene Exis­tenz und in seinem Geschöpf-Sein auf die Hilfe und Fürsorge anderer angewiesen ist: „[U]nser Leben [hängt] nicht nur von ‚unseren Gütern‘ ab […] Wir sind nicht von uns selbst geschaffen, und wir können nicht allein uns alles das geben, dessen wir bedürfen“ (Papst Franziskus 2014, 11). In dieser kreatürlichen Armut erkennt Papst Franziskus dann kein Handikap, sondern sie wird zur Ressource für jeden Einzelnen und für das Gemeinwohl. Armut erhält so eine wesentlich geistliche Dimension, die Seligpreisung „Selig ihr Armen“ (Lk 6,20) bekommt einen neuen Stellenwert. In der Seligpreisung ist nicht einfach die ökonomisch-sozi­ale Dimension von Armut gemeint. Vielmehr geht es „um die Armut der Nachfolge […]: Alle Verheißungen Gottes für die Armen und Leidenden, für die Elenden und Gebeugten, die Weinenden und Hungernden findet erfüllt, wer dem Sohn glaubt“ (Baumann 2009, 24). Diese Armut ist das beste Zeugnis für das Scheitern menschlicher Selbsterlösung, das beste Zeugnis also für den Verweis darauf, dass wir Menschen uns nicht selber erlösen können, sondern Hilfe, Befreiung, Erlösung von einer anderen Stelle und einer anderen Instanz her erfahren müssen. Die Armen, die selig gepriesen werden, sind also nicht die, die kaum etwas zum Über­leben haben, sondern die, die letztlich gläubig Zeugnis geben für dieses Angewiesensein auf andere, letztlich auf die Erlösungstat Gottes, die uns von außerhalb unserer selbst zuteilwird. Es geht um eine Haltung, die ganz von dem Bewusstsein gespeist ist, nichts aus sich selber zu ha­ben, sondern sich und seine gesamte Existenz Gott zu verdanken, um eine Haltung, die getragen ist von der Bereitschaft, die Befreiung, die Gott schenkt, auch an sich geschehen zu lassen. Eine so verstandene Existenz überantwortet sich nicht vergänglichen Gütern, strebt nicht immer weiter nach neuen, sich in Besitz und Reichtum artikulierenden Erfolgen – genau das symbolisiert der eingangs bereits genannte kleine Fiat 500, mit dem der Papst zum Treffen mit Barack Obama vorfuhr. Vielmehr gewinnt eine so verstandene Existenz auf der Basis der in der Armut gewonnenen Unabhängigkeit eine neue Sicht für die Wirklich­keit hinter den Dingen, eine neue Freiheit für die Gestaltung des eige­nen Lebens.

2.2 Selig eine arme Kirche

Dieses Armutsverständnis hat aber nun für Papst Franziskus nicht nur Bedeutung für den Einzelnen, sondern auch für die Kirche insgesamt, die nach den Worten des Pontifex eine „arme Kirche für die Armen“ sein soll. Sicher geht es ihm um eine Kirche, die ganz in der Nachfolge Jesu dann authentisch ist, wenn sie seine Impulse der Sorge um die Men­schen am Rande der Gesellschaft, an den geographischen und existen­ziellen Grenzen aufnimmt und zum Zentrum ihres Selbst­verständnis­ses macht. Im Anschluss an diese Aussage hat sich in der Rezeption des Papstschreibens und auch im Kontext der Debatte um die Limburger Ereignisse doch schnell eine Verständigung darüber eingestellt, dass die Kirche, um ihrem karitativen und diakonischen Auftrag gerecht werden zu können, entsprechende Mittel benötigt. Gemeint ist auch nicht die schlichte Forderung nach dem Verzicht auf die Kirchensteuer bzw. nach deren Abschaffung. Aber die arme Kirche ist die, die in ihrem Selbstver­ständnis nicht um sich und ihre Mittel kreist, diese nicht egoistisch und selbstbezogen bei sich behält – im Vorkonklave nennt Kardinal Bergo­glio, der spätere Papst Franziskus, dies den „Geist des theologischen Narzissmus“ (Bergoglio 2013) –, sondern sie und sich selbst einsetzt, um nach außen zu treten und das Evangelium zu verkündigen. Eine solche Kirche ist transparent auf Gott hin, sie stellt sich ganz in seinen Dienst, um auf ihn zu verweisen. Eigene Machtansprüche stellt sie nicht, lässt sich nicht von anderen beweihräuchern, sondern sieht sich als die, die empfängt, indem sie weitergibt.

An dieser Stelle kommt der Gedanke an eine Verbindung zum Katakom­benpakt auf, wie ihn 40 katholische Bischöfe kurz vor dem Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils 1965 geschlossen haben. Im Mittelpunkt stand ihr Verzicht auf Titel, Luxus und das Versprechen eines Lebens mit den Armen. Heute fordert Papst Franziskus diesen Stil für alle und für die Kirche als ganze. Auch wenn er selbst den Begriff des Katakom­benpaktes nicht nutzt und sich selbst auch nicht expressis verbis in die­se Tradition stellt, so ist es doch genau der Grundtenor seiner Verkündi­gung, der deutlich werden lässt, dass es hier eine große gedankliche Nähe gibt. Die arme Kirche, die Franziskus sich wünscht, macht Ernst damit, dass die Begegnung mit den Armen, was wir theologisch in der Dimension der Diakonia zum Ausdruck bringen, tatsächlich Gottesbe­gegnung ermöglicht, dass die Sorge um die Armen nicht zu Missionie­rungszwecken passiert, sondern frei von solcher Funktionalisierung ist, dass sie jedoch gerade nicht minderwertig im Vergleich zu den anderen Wesensvollzügen der Kirche, zur Liturgia und Martyria, ist. Nur im Drei­klang dieser Wesensvollzüge im Raum der Koinonia ist Kirche wirklich Kirche.

3. Veränderungen für die Kirche auf dem Weg in die Zukunft

In diesem Sinne gilt dann auch: „Selig eine arme Kirche“. Eine „arme Kirche“ ist deswegen seligzupreisen, weil sie ganz von sich absieht und ganz auf den verweist, der für uns Menschen arm geworden ist, um end­gültig unsere Armut aufzuheben und zu erlösen.

Dass sich aus einer solchen armen Kirche auch konstitutive Konsequen­zen ergeben für die so drängenden Fragen nach den notwendigen Struk­tur- und Systemveränderungen in der Kirche nach dem Offenbarwerden des Missbrauchsskandals, liegt auf der Hand. Nur eine Kirche, die das Amt nicht länger als Ausdruck von und Berechtigung zur Macht inner­halb des Systems und über die ihr Anvertrauten, sondern ausschließlich als Dienst an den Menschen versteht, nur eine solche Kirche kann sich auf die Botschaft des Evangeliums berufen und von dorther die Chance zu einem Neubeginn erhalten. Nur eine Kirche, der es nicht primär um den eigenen Imageerhalt in der Gesellschaft und um das Bewahren ihrer Privilegien in einer säkularisierten Welt, sondern um das Wohlergehen, die Würde jedes einzelnen Menschen und schließlich um jedes Men­schen Chance auf ein ewiges Leben bei Gott geht, kann eine missiona­rische Kirche werden. Nur eine Kirche, die nicht vorrangig von ihren Mitgliedern Armut fordert, sondern sich selber ganz unter diese Forde­rung stellt und ihr Ausdruck im eigenen Denken, Sprechen und Handeln verleiht, kann authentisch sein und so transparent werden für die Bot­schaft des Gottes, der gekommen ist, nicht, um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen. Die „arme Kirche für die Armen“ wird genau darin zum Heilszeichen, dies bringt ihren sakramentalen Charakter zum Ausdruck!