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Eine Kirche, die im Weg steht – die Katholische Citykirche Wuppertal

Seit dem Beginn seines Pontifikates wird Papst Franziskus nicht müde, die Glieder der Kirche aufzurufen, die Botschaft zu den Menschen zu tragen. Vor allem sein Wort von der „verbeulten Kirche“, die ihm lieber sei als eine Kirche, die sich behaglich eingerichtet hat, gehört bereits jetzt zu den meistzitierten Worten des Papstes. In diesem Wort bringt er das Programm seines Pontifikates auf den Punkt, so auch im Apostoli­schen Schreiben Evangelii gaudium: „Mir ist eine ‚verbeulte‘ Kirche, die verletzt und beschmutzt ist, weil sie auf die Straßen hinausgegangen ist, lieber, als eine Kirche, die aufgrund ihrer Verschlossenheit und ihrer Bequemlichkeit, sich an die eigenen Sicherheiten zu klammern, krank ist“ (Nr. 49).

Die Reaktionen auf diese Aussage sind durchweg positiv, der Beifall ist laut, die Dankgebete zahlreich. Alleine: Neu ist diese Aussage nicht. Schon der frühere Erzbischof von Köln, Joseph Kardinal Höffner, sprach von der „Geh-hin“-Kirche. Das Hingehen ist der Kirche ins Stammbuch geschrieben. So entsendet der auferstandene Jesus Christus seine Jün­ger am Ende des Markusevangeliums mit den Worten: „Geht hinaus in alle Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen!“ (Mk 16,15). Und am Schluss des Matthäusevangeliums erteilt der Auferstan­dene den Auftrag: „Geht zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe“ (Mt 28,19 f.). Die Kirche schließlich wird durch den Er­folg der ersten Umsetzung des Auftrages begründet. Es ist die Pfingst­pre­digt des Petrus nach der Mitteilung des Heiligen Geistes, die bewirkt, dass sich noch am selben Tag nach Aussage der Apostelgeschichte 3.000 Menschen taufen lassen (vgl. Apg 2,14–42).

Verkündigung ist das Wesen der Kirche

Die Verkündigung der frohen Botschaft ist demnach der Wesensvollzug der Kirche. Von daher verwundert es, dass erst jetzt viele dem Wort des Franziskus Beifall zollen, hat er doch das eigentlich Selbstverständliche vor Augen gestellt. Überhaupt missversteht man den Papst, wenn man in Gebeten für diese Worte dankt. Wer das Wort ernst nimmt, macht sich auf den Weg zu den Menschen, um das Evangelium in Tat und Wort zu verkünden. Erst darin kommt die Kirche zu sich selbst und erfüllt ih­ren Auftrag. Dieser Auftrag ist längst erteilt. Alle Getauften und Gefirm­ten sind Empfänger dieses Auftrags, der keiner kirchenamtlichen Legiti­mation mehr bedarf. So stellt der emeritierte Wiener Weihbischof Helmut Krätzl in seinem Beitrag „Berufung und Sendung der Laien nach dem 2. Vatikanum“ fest: „Die Beauftragung zum gemeinsamen Priester­tum erfolgt nicht „kirchenamtlich“, sondern sakramental, durch Taufe und Firmung“ (Krätzl 2012).

Es ist selbstverständlich, dass dieser Auftrag nicht punktuell zu erfüllen ist. Gerade weil er für die Kirche wesenhaft ist und alle Getauften und Gefirmten an ihm mitarbeiten, ist er so etwas wie der Herzschlag der Kirche – lebensnotwendig, aber auch selbstverständlich und alltäglich.

Mission ist kein Event …

Das Gesandtsein sollte eigentlich Lebensweise und Haltung der Kirche und ihrer Glieder bestimmen. Gesandtsein, das ist die Mission der Kir­che. Mission ist nicht Bekehrung, sondern Gesandtsein – ein ständiges, alltägliches Gesandtsein. Die Gesandten verkünden das Evangelium. Von daher spricht Papst Paul VI. – auch weil der Missionsbegriff in der Geschichte der Kirche häufig missbraucht wurde – zu Recht von Evan­gelisierung. Der aktive Vollzug des Gesandtseins besteht dabei nach der Enzyklika Evangelii nuntiandi vor allem in der Verkündigung, wobei dem gelebten Zeugnis der Vorrang zukommt; dieses gelebte Zeugnis ohne Worte soll Fragen wecken, die eine ausdrückliche Verkündigung erst notwendig machen (EN 21 f.). Erst aufgrund des Zeugnisses ohne Worte und der ausdrücklichen Verkündigung kann die Zustimmung des Herzens erfolgen (EN 23), sie aber nicht automatisch erzeugt werden. Die Mission ist aber schon in der Verkündigung erfüllt. Die Mission der Kirche soll dabei „inmitten der menschlichen Gemeinschaft, in der sie [die Christen; W. K.] leben, ihre Verständnis- und Annahmebereitschaft, ihre Lebens- und Schicksalsgemeinschaft mit den anderen, ihre Solida­ri­tät in den Anstrengungen aller für alles, was edel und gut ist, zum Ausdruck bringen“ (EN 21).

Einzelevents, Stadtmissionen oder Missionale-Veranstaltungen neh­men sich angesichts dieses grundlegenden Auftrages wie gutgemeinte Versuche der Umsetzung des kirchlichen Grundauftrages aus, die aber letztlich schon an ihrer Unalltäglichkeit scheitern. Kirche kann sich nicht in Events ereignen; erst im Alltag der Menschen kommt sie auf die Spur des eigentlichen Lebens. Es ist der menschliche Alltag, in dem sich Kirche ereignen und den sie teilen muss. Deshalb muss sie um ihrer selbst willen die behagliche Wohligkeit der liturgischen Ästhetik und gemeindepastoralen Wärme verlassen und den von Gott aufgetragenen Dienst im Alltag der Menschen vollziehen.

… sondern der Auftrag, zu den Menschen zu gehen

Mission ist ein Aktionswort. Wer auch immer den Auftrag zur Mission ernst nimmt, wird die Orte aufsuchen müssen, an denen sich der menschliche Alltag ereignet. Die Orte sind zahlreich, und an vielen ist die Kirche schon präsent – etwa in der Krankenhaus- oder Notfallseel­sor­ge. Der Alltag, der hier begegnet, ist von besonderen Voraussetzun­gen geprägt. Sorge, Angst, Krankheit und Tod als unmittelbare Erfah­rung und Bedrohung bilden hier den Rahmen seelsorglichen Handelns. In gewisser Weise reagieren die im Auftrag der Kirche Handelnden hier auf existentiellen Fragen. Gerade im „Da-Sein“ geben sie das unerläss­liche Zeugnis ohne Worte.

Mission als Grundauftrag der Kirche besteht aber nicht nur in der Reak­tion. Mission ist wesentlich aktives Handeln. Sie ist Gesandtsein mit dem Ziel, das Evangelium zu verkünden – in aller Welt und allen Ge­schöpfen.

Citypastoral aktiv – Die Katholische Citykirche Wuppertal

Diese lange Vorrede war notwendig, um die Idee der Katholischen City­kirche Wuppertal zu verstehen. Citypastoral ist von ihrem Wesen her aktive Verkündigung, die sich nicht darauf verlassen kann und darf, dass Ratsuchende kommen. Dieses Angebot hat die Kirche immer schon in den Pfarrhäusern vorgehalten. Tatsächlich aber, und das belegt auch die letzte Sinus-Milieustudie (vgl. Flaig 2011), fühlen sich nur 33 % der Kirchenmitglieder mit ihrer Kirche verbunden, und nur 28 % beteiligen sich am kirchlichen Leben. Fast 70 % werden also durch die herkömmli­chen pastoralen Wege nicht erfasst. Hinzu kommt, dass in den Groß­städ­ten mittlerweile an die 40 % der Bevölkerung keiner der christli­chen Großkirchen mehr angehören.

Angesichts dieses Befundes zu warten, dass die Menschen kommen, ist kontraproduktiv. Wenn die Kirche ihren Auftrag ernst nehmen will, dann muss sie auf die Menschen zugehen. Die Katholische Citykirche Wuppertal setzt diesen Auftrag konzeptionell konsequent um, indem sie die (kirchlichen) Räume verlässt und die Kirche und ihre Botschaft konsequent in der Öffentlichkeit der Stadt zur Sprache bringt und sich ansprechbar macht. Dabei ist es wichtig, dass die Strategie des vorrangi­gen „Zeugnisses ohne Worte“ beachtet wird. Das „Da-Sein“ in der Öffent­lichkeit ist der erste Schritt. Damit verbunden ist das Aushalten eben dieser Öffentlichkeit. Aber eben auch das Schaffen eines konkreten Anlasses.

Letzteres ergibt sich aus einem wesentlichen Leittext der Katholischen Citykirche Wuppertal, der Rede des Paulus auf der Athener Agora (vgl. Apg 17,22–34). Paulus verkündet das Wort Gottes nicht ohne Anlass. Es ist der auf der Agora befindliche „Altar des unbekannten Gottes“, der ihm den Anlass für die Verkündigung gibt. Das ist für ein citypastorales Handeln in der Öffentlichkeit der Stadt auch heute noch von Bedeutung: Es muss einen Anlass geben, der das „Da-Sein“ ermöglicht. Der Anlass kann aktuell bedingt sein (wie etwa eine Weihrauchausstellung im Advent) oder allgemein, indem man den „Altar des unbekannten Gottes“ in die Stadt bringt.

Eine Kirche, die im Weg steht …

Konkret sieht das in der Katholischen Citykirche Wuppertal so aus, dass es regelmäßige Präsenzen auf den Straßen und Plätzen der Stadt gibt. Dort wird eine Stand aufgebaut – meist ein Zelt –, der dem Anlass ent­sprechend gestaltet wird. Er kann ebenso Ausstellungsort als auch Ort eines kleinen Altares sein. In jedem Fall ist durch Straßenreiter (sog. „Kundenstopper“), Rollups oder die Beschriftung der Zeltwände un­über­sehbar, dass die katholische Kirche da ist. Auf diese Weise steht die Kirche den Menschen im Weg. Sie wird wahrgenommen. Man muss sich verhalten. Die Botschaft ist aber immer: Die Kirche ist da!

Am Stand (Foto: Christoph Schönbach)

Dieses „Da-Sein“ geht aber nicht in dem Stand auf. Personale Präsenz ist wichtig. Deshalb bieten vor dem Stand Mitarbeiterinnen und Mitarbei­ter der Katholischen Citykirche Wup­per­tal den Passanten etwas an – meist den aktuellen Programmflyer der Katholischen Citykirche Wupper­­tal. Dieses Angebot geschieht in der Regel ohne gezielte Anspra­che, so dass die Passanten nicht zu einer Reaktion gezwungen sind. Das so gemachte Angebot ermöglicht es der Passantin bzw. dem Passanten aber, in Kontakt zu treten. Hierin besteht die Niederschwelligkeit: Die Kirche ist ansprechbar – anonym, unkompliziert, ohne dass man beson­dere Orte aufsuchen möchte.

… und als kompetent bekannt ist

Wenn jemand einen solchen Kontakt nutzt und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Katholischen Citykirche Wuppertal anspricht, ist es wichtig, herauszufinden, was er will. Es ist die berühmte Frage, was Jesus dazu gesagt hätte. Auch hier liefert die Antwort die Bibel selbst. Die klassische Haltung Jesu besteht in der Frage: „Was soll ich dir tun?“ (so etwa in Mk 10,51).

Jemand, der nach dem Weg zum Bahnhof fragt, möchte kein seelsorg­liches Gespräch, sondern eine Antwort. Jemand, der den Kontakt nutzt, um eine für ihn existentielle Frage zu klären, möchte keine Banalitäten hören, sondern eine Antwort. Jemand, der nach einem theologischen Sachverhalt fragt, etwa warum ein gemeinsames Abendmahl zwischen evangelischen und katholischen Christen nicht möglich ist, möchte keine Ausflüchte, sondern eine Antwort.

Wenn das Zeugnis ohne Worte des „Da-Seins“ den Kontakt ermöglicht und das Fragen geweckt hat, ist die ausdrückliche Verkündigung nötig. Wer sich den Menschen stellt, muss Antworten auf ihre Fragen geben können – wohlgemerkt auf die gestellten Fragen und keine Antworten auf ungestellte Fragen.

Es bedarf also kompetenter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die aus­­kunftsfähig sind. Die Auskunftsfähigkeit erstreckt sich auf die allgemei­nen Fragen des alltäglichen Lebens, aber auch auf Fragen aus Theologie und Kirche. Wer für die Kirche auf die Straße geht, muss morgens die Tageszeitung, insbesondere den Lokalteil, gelesen haben, aber auch über (aktuelle) Themen aus Theologie und Kirche Bescheid wissen und sie reflektiert haben. Die Antwort „Das muss man glauben“ ist tabu, weil sie keine echte Antwort, sondern ein theologischer Offenbarungs­eid ist. Die Antwort „Das weiß ich nicht“ ist hingegen ehrlich. Keiner, der sich auf den Straßen und Plätzen ansprechbar macht, hat sofort Antworten auf alle Fragen. Trotzdem darf keinem die Antwort geschul­det werden. Es gibt daher das Versprechen, unbeantwortete Fragen in 48 Stunden beantworten zu können.

90-9-1

Die Katholische Citykirche Wuppertal ist seit September 2004 in dieser Weise auf den Straßen und Plätzen Wuppertals unterwegs. Wuppertal ist keine typische Stadt mit einer zentralen Innenstadt. Aufgrund der Stadtgeschichte hat Wuppertal gleich mehrere Innenstädte. Die Katholi­sche Citykirche Wuppertal ist vorwiegend auf den Straßen und Plätzen der Innenstädte der Großstadtteile Barmen und Elberfeld unterwegs. Alle zwei Wochen wird der Stand dann aufgebaut. So wird die Begeg­nung mit der Kirche vor Ort nicht gewöhnlich.

Jede Straße und jeder Platz hat seinen eigenen Charakter. Es gibt Plätze, die das Eingangstor zu den Innenstädten bilden. Hier ist die Passanten­frequenz und damit die Wahrnehmungsrate hoch, allerdings haben die Menschen wenig Zeit. Bei Plätzen im Herzen der Innenstadt sind die Menschen hingegen aufmerksamer und haben Zeit. Das kann man gezielt einsetzen.

Pro Präsenz (einer sogenannten „Aktion“) gibt es zwischen 300 und 500 Kontakte. Ein Kontakt entsteht, wenn jemand den Flyer entgegen­nimmt. 3–5 % dieser Kontakte suchen ein Gespräch. Vereinfacht kann man auch sagen, dass von 100 Passanten 90 einfach vorbeigehen. Neun Personen treten in Kontakt, eine Person wird das Gespräch suchen. 100 von 100 mussten sich aber in irgendeiner Weise verhalten.

Im Gespräch (Foto: Christoph Schönbach)

Nicht nur auf der Straße

Die Katholische Citykirche Wuppertal steht nicht nur auf der Straße im Weg. Sie ist auch an anderen Orten aktiv. Das Kriterium ist immer, die Menschen dort aufzusuchen, wo sie sind. Das kann etwa das Kaffeehaus sein. Das Kaffeehausgespräch im öffentlichen Raum, die offene Sprech­stunde „ansprechBAR“ oder die Reihe „Ruf des Propheten“, die im Klein­kunstformat biblische Themen an der Theke neu zur Sprache bringt, sind Beispiele für eine aktive Verkündigung am Puls der Zeit.

Vorweihnacht im Kaffeehaus (Foto: Eduard Urssu)

Aber auch die Graffiti-Krippe, die seit 2009 in der Adventszeit auf dem Laurentiusplatz in Wuppertal-Elberfeld entsteht, schafft nicht nur öffentliche Aufmerksamkeit; sie fordert auch Kirchenferne heraus, die Botschaft von der Menschwerdung Gottes aus einer neuen Perspektive zu betrachten.

Die Graffiti-Krippe (Foto: Christoph Schönbach)

Ein Ort, der heute von sehr vielen Menschen nahezu täglich aufgesucht wird, ist der PC-Monitor. Das Internet ist eine nicht mehr zu ignorieren­de Form medial gestützter Kommunikation, der sich auch die kirchliche Verkündigung nicht mehr verschließen kann. Die Katholische Citykir­che Wuppertal nimmt diese Herausforderung in verschiedenen Forma­ten an. Zu erwähnen ist hier nicht nur, dass die Katholische Citykirche Wuppertal selbstverständlich eine eigene Homepage hat www.katholische-citykirche-wuppertal.de, die aktuelle Informationen bereithält. Herzstück ist vielmehr der Weblog und Videopodcast „Kath 2:30“ www.kath-2-30.de. Hier werden theologische Themen im kom­pak­ten und internetaffinen Videoformat aufbereitet und Artikel zu aktuellen Themen aus Kirche und Theologie veröffentlicht, die den Anspruch haben, kompetent über Hintergründe zu informieren.

Weitere Internetangebote ergänzen analoge Live-Formate. Erwähnt seien hier der Laurentiusweg www.laurentiusweg.de – eine Stadt­füh­rung auf den Spuren der katholischen Kirche in Wuppertal-Elberfeld, die es nicht nur live, sondern auch im mobilen Internetformat gibt – und die mystagogische Kirchenführung www.mystagogische-kirchenfuehrung.de. Letztere erschließt den (katholischen) Kirchen­­raum in seiner mystisch-kultischen Funktion. Die mystagogische Kir­chenführung wird zweimal monatlich als offene Führung angeboten, mittlerweile aber auch von zahlreichen Gruppen gebucht. Seitdem die mystagogische Kirchenführung 2005 erstmalig angeboten wurde, haben über 10.000 Menschen an ihr teilgenommen.

Als weitere Aufgaben der Katholischen Citykirche Wuppertal ist die Öffentlichkeits- und Pressearbeit zu nennen. Die Kontakte, die hier im Laufe der Jahre entstanden sind, bietet sie auch für die katholischen Gemeinden und Institutionen in Wuppertal an.

Auf Franziskus’ Spuren: eine Tiersegnung (Foto: Eduard Urssu)

Katholische Citykirche Wuppertal in Zahlen

Zahlen sind zwar nicht alles, sprechen aber für sich. Seit ihrer Einrich­tung im Jahr 2004 hat sich die Katholische Citykirche Wuppertal stetig wei­terentwickelt. Die Art und Weise, auf die Menschen zuzugehen, statt darauf zu warten, dass sie kommen, hat sich bewährt. Aus den Kontakten, die sich aus den verschiedenen Präsenzformen ergeben, erwachsen mittlerweile bis zu 1.200 Folgegespräche pro Jahr. 250 Menschen sind seit 2004 durch die Arbeit der Katholischen Citykirche Wuppertal in die Katholische Kirche (wieder-)eingetreten.

Die Straße geht weiter

Mission ist eine Haltung, die man nicht einmalig machen kann. Eine Grunderfahrung, die die Katholische Citykirche Wuppertal seit 2004 macht, ist die Notwendigkeit einer stetigen Präsenz bei den Menschen. Es ist nicht nötig, immer da zu sein, aber immer wieder. Die Botschaft muss jeden Tag neu verkündet werden. Und so, wie immer wieder Men­schen kommen und gehen, muss die Kirche mit ihnen kommen und gehen. Die Kirche darf nicht am Weg stehen; wenn sie den Menschen begegnen will, muss sie immer wieder neu im Weg stehen. Und sie muss mit denen mitgehen, die eine Wegbegleitung suchen – manchmal eine kurze, manchmal eine längere Strecke. Es lohnt sich, denn eines zeigt die Arbeit der Katholischen Citykirche Wuppertal: Gott ist in der Stadt!