In den letzten Jahren hatte sich in der Arbeit der Internetseelsorge-Be­auf­tragten immer wieder gezeigt, dass es wünschens­wert wä­re, allge­mei­ne Stan­dards für Inter­net­seel­sorge an der Hand zu ha­ben – etwa bei Über­le­gun­gen zur Ent­wick­lung von In­ter­net­seel­sor­ge in den Bis­tü­mern oder Pla­nun­gen für neue Pro­jekte. Daher hat­te die Kon­fe­renz im letz­ten Jahr die Er­arbei­tung sol­cher Kri­te­rien auf die dies­jäh­ri­ge Tages­ord­nung ge­setzt. Die Arbeit da­ran bil­de­te so­mit den Schwer­punkt der dies­jäh­ri­gen Kon­fe­renz der Inter­net­seel­sor­ge-Beauf­trag­ten in Essen am 10. und 11. Ju­ni 2015.

Nach ei­ner Einführung zum Thema Qualität in der Seel­sorge tru­gen die Teil­nehmer Qua­li­täts­merk­male für die Arbeits­gebie­te bera­tende/be­glei­­­­tende Inter­net­seel­sorge, Inter­net-Litur­gie und geistli­che Im­pul­se im In­ter­net so­wie für In­ter­net­seel­sorge all­ge­mein zusam­men.

Aus diesen Beiträgen wird in der KAMP nun in den nächs­ten Mo­na­ten ein zusam­men­fas­sen­der Text er­ar­bei­tet, der dann un­ter den Be­auf­trag­ten und Kon­fe­renz­teil­neh­mern wei­ter ab­ge­stimmt wird. Ei­ne End­fas­sung soll bis En­de die­ses Jah­res vor­lie­gen.

Aus der Er­ar­bei­tung und Dis­kus­sion von Stan­dards ent­sprang auch ein Pro­jekt­vor­schlag für eine Inter­net­platt­form für Glau­bens­infor­ma­tion und -kommu­nika­tion, an dem nun zu­nächst in der KAMP wei­ter­ge­ar­bei­tet wird.

Eben­falls wur­de die Grün­dung ei­ner „Ge­sell­schaft für In­ter­net­seel­sor­ge“ an­ge­regt, de­ren Mit­glie­der sich auf die ge­mein­sam er­ar­bei­te­ten Stan­dards ver­pflich­ten und die­se ver­tre­ten sol­len.

Die verbleibende Zeit der Konferenz war dem fachlichen Aus­tausch und be­son­ders der Vor­stel­lung der aktu­el­len Projekte der Teilnehmer gewid­met. Hier ei­ni­ge Ein­blicke:

• Die Projektidee „Kirche am Weg“, die Kirchen und ande­re reli­giö­se Or­te für Besu­cher und Passan­ten durch QR-Codes und ei­ne zu­ge­hö­ri­ge Web­site er­schlie­ßen soll, war be­reits in den Vor­jah­ren vor­ge­stellt wor­den; nach ei­ner erfolg­rei­chen Test­pha­se wird der­zeit an der end­gül­ti­gen Pro­jekt­sei­te gear­bei­tet, die voraus­sicht­lich im Sep­tem­ber vom Bis­tum Osna­brück ver­öffent­licht und dann unter www.kirchen-am-weg.net zu errei­chen sein wird.
• Im letzten Jahr sind mit großem Er­folg und vie­len sehr posi­ti­ven Rück­mel­dun­gen die Sommer­impul­se ge­star­tet, die Men­schen die gesam­te Zeit der Som­mer­feri­en über in al­len deutschen Bun­des­län­dern mit täg­li­chen geist­li­chen Text-Bild-Im­pul­sen be­glei­ten. Die Som­mer­im­pul­se wer­den in die­sem Jahr fort­ge­setzt.
• Zum von Papst Franziskus ausgerufenen „Jahr der Barm­herzig­keit“ ist ein ge­mein­sa­mes In­ter­net­pro­jekt un­ter Be­tei­li­gung mehre­rer Bis­tümer, der DOK (Deutsch­en Ordens­obe­ren-Kon­fe­renz) und katho­lisch.de ge­plant.
• Auf internetseelsorge.de wurde der Kreis der Seelsorgerin­nen und Seel­sor­ger im Herbst 2014 um sechs Inter­net­seel­sor­ger/innen aus dem Bis­tum Aachen er­wei­tert; seit An­fang 2015 gibt es zu­sätz­lich das An­ge­bot ei­ner geistli­chen Be­glei­tung on­line, das vom Bis­tum Rot­ten­burg-Stutt­gart mit acht geistli­chen Be­glei­ter/in­nen ge­tra­gen wird.
• Nach­dem die Arbeitsgemeinschaft christ­li­che Online-Bera­tung (ACO) En­de 2014 auf­ge­löst wur­de, möch­te das Bis­tum Würz­burg in Zu­kunft mit sei­nen Inter­net­seel­sorger/­in­nen eben­falls auf inter­net­seel­sorge.de aktiv wer­den; in die­sem Zusammen­hang soll das für den Seel­sor­ge­kon­takt ver­wen­de­te Online-Bera­tungs­sys­tem er­neu­ert und die Dar­stel­lung der Seel­sor­ger/­innen auf der Web­site der dann deut­lich größe­ren An­zahl an­ge­passt wer­den.
• Nach drei Grund­kursen Internet­seelsorge im Jako­bus­haus Gos­lar wur­de das dor­ti­ge Wei­ter­bil­dungs­ange­bot in Sachen Inter­net­seel­sorge durch ei­nen ers­ten Auf­bau­kurs, der im Früh­jahr 2015 statt­fand, er­gänzt. Wei­tere Grund­kur­se fin­den zu den Ter­mi­nen 5.–9.10.2015 und 28.11.–­2.12.2016 statt; ein zwei­ter Auf­bau­kurs ist En­de 2016 / An­fang 2017 ge­plant. Außer die­sen be­reits ge­plan­ten Kur­sen, die wie­der in Gos­lar statt­fin­den wer­den, wä­re es bei Inte­r­es­se und ei­ner ge­wis­sen Min­dest­teil­neh­mer­zahl auch mög­lich, ei­nen Kurs an­ders­wo, z. B. in Süd­deutsch­land, an­zu­bie­ten. Wei­te­re In­for­ma­tio­nen zu den Kur­sen und Kon­takt­da­ten sind zu fin­den auf st-bonifatius-funcity.de.