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Kirche in Bewegung: Fresh X wächst weiter und gründet Verein

Am Samstag, 4.2.2017 wurde der Verein „Fresh X - Netzwerk e.V.“ von 23 Kirchen, Verbänden und Werken gegründet

Schon seit 2011 gestalten mehr als 20 Landeskirchen, Freikirchen, Bistümer, Werke, Organisationen und Ausbildungsstätten das ökumeni­sche und deutschlandweite Fresh X-Netzwerk. Am Samstag, 4. Februar 2017 wurde nun der Verein „Fresh X - Netzwerk e.V.“ gegründet. Die 23 Mitglieder möchten in noch höherer Verbindlichkeit eine vielfältige und erfrischende Kirche fördern.

Prof. Dr. Michael Herbst, Direktor des Instituts zur Erforschung von Evangelisation und Gemeindeentwicklung (IEEG Greifswald) betont, dass mit dem Verein keine starre Institution gegründet wurde: „Der neue Verein ist ein Hoffnungszeichen. Fresh X gründet mit diesem Verein keine starre Institution, sondern gestaltet weiterhin eine leben­dige Bewegung. Die 23 verschiedenen Partner bleiben zusammen und festigen ihre Zusammenarbeit. So unterschiedlich sie auch sind: Allen geht es darum, dass Gemeinden den Mut finden und die nötigen Fertig­keiten erlernen, um in ‚neue‘ Lebenswelten aufzubrechen und mit an­deren Menschen eine ‚frische‘ Gestalt christlicher Gemeinschaft zu ent­wickeln.“ Zu diesen Gründungsmitgliedern gehören u. a. die Arbeits­ge­meinschaft Missionarische Dienste (AMD) Berlin, der CVJM-Gesamt­verband, der Gnadauer Gemeinschaftsverband, die Ev.-Lutherische Landeskirche Hannovers und als (einziger) katholischer Vertreter das Bistum Hildesheim (komplette Liste der Gründungsmitglieder).

Die Gründungsmitglieder des Fresh X - Netzwerk e.V.

Die Vertreter des neuen Vereins sind sich einig: Nur im gelebten Mitein­ander der Ökumene kann die Kirche der Zukunft gestaltet werden. In der Präambel der Satzung formulieren sie das Ziel des Vereins: „Inspiriert von der englischen Fresh X – Bewegung fördert das Fresh X - Netzwerk alle neuen Ausdrucksformen gemeindlichen Lebens, die mis­sio­nal, kon­tex­tuell, lebensverändernd und gemeindebildend sind. Unter einer Fresh X verstehen wir dabei eine neue Form von Gemeinde für unsere sich verändernde Kultur, die primär für Menschen gegründet wird, die noch keinen Bezug zu Kirche und Gemeinde haben. […] Das Fresh X - Netzwerk verfolgt die Vision einer Kirche in vielfältiger Ge­stalt. Beste­hende Ortsgemeinden und neue Fresh X stehen nicht in Konkurrenz, son­dern sind verschiedene, sich ergänzende Aus­drucks­formen, durch die das eine Reich Gottes heute Gestalt gewinnen will.”

Der Fresh X Vorstand (vlnr., hinten: Oliver Ahlfeld, Patrick Todjeras, Dr. Sandra Bils, Reinhold Krebs, Dr. Thomas Schlegel, Dr. Martin Brändl; vorne: Katharina Haubold, Birgit Dierks, Annika Walther; fehlend: Jürgen Baron, Regine Born, Dr. Florian Karcher, Dr. Barry Sloan, Matthias Kaune)

Maria Herrmann, Referentin in der Hauptabteilung Pastoral im Bistum Hildesheim und eine der Leiterinnen von Kirche2 – eine ökumenische Be­we­gung ergänzt: „Ich hoffe, dass wir mit der Vereinsgründung einen Beitrag dazu leisten können, die Frage nach der Mission in einer ange­mes­senen und achtsamen Weise auch für Deutschland wieder zu eröff­nen. Und dass wir sie damit auch als dezidiert ökumenisches Thema begreifen lernen.“

Grundlegend für diese Entwicklung sind die Erfahrungen der Anglikani­schen Kirche, die mit dem Bericht Mission-shaped Church aus dem Jahr 2004 einen Anstoß gegeben haben, der auch auf dem kontinentalen Festland aufgenommen wurde. In seinem damaligen Vorwort for­mu­lier­te Erzbischof Rowan Williams: „Wenn ,Kirche‘ dort Gestalt be­kommt, wo Menschen dem auferstandenen Jesus begegnen und ihr Leben darauf ausrichten, diese Begegnung in der Begegnung mit­ein­ander fortzufüh­ren und zu vertiefen, dann gibt es theologisch gesehen genügend Raum für eine Vielfalt bei Rhythmus und Stil.“ In diesem Sinn bieten die Ent­wicklungen eine ökumenische Lern­ge­meinschaft, aus der neue, kreative kirchliche Ver­ge­mein­schaf­tungs­formen hervor­gehen, die in Ergänzung zu bestehenden Strukturen und nicht not­wen­digerweise in Konkurrenz zu ihnen stehen. Dieser Prozess verlangt eine „Kultur der Fehlerfreund­lichkeit“, da in diesem „Neuland“ naturgemäß häufig Pionierarbeit ge­leistet werden muss.

Dieser Bericht nimmt die Pressemitteilung des Vereins auf.