Inhalt

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,
wir freuen uns, Ihnen das euangel nun in neuer Gestalt im HTML-For­mat präsentieren zu können und hoffen, dass es Ihr Gefallen findet. Wir gehen als Arbeitsstelle so einen weiteren Schritt, um dem Medium In­ternet gerecht zu werden. Und damit sind wir bereits mitten im Schwer­punktthema unserer aktuellen Ausgabe: Internetseelsorge. Die kirch­li­­chen Verlautbarungen zu den Sozialen Kommunikationsmitteln werden nicht müde, das Internet als den neuen Areopag zu preisen, auf dem die Verkündigung der Frohen Botschaft stattfinden muss. Das Internet ist aber nicht nur ein neues Medium als Hilfsmittel der (unverändert ver­stan­denen) Kommunikation. Es verändert auch – wie übrigens auch damals der Buchdruck – die Art und Weisen der Sozialgestalt(en) und der Kommunikationsformen, und damit grundsätzlich das individuelle und kollektive Bewusstsein der Menschen. Die Kirche hat bereits seit den Anfängen des Internet um dessen Chancen (und auch Risiken) ge­ahnt und gewusst. Jedoch zeigt sich derzeit deutlicher, dass Kommuni­ka­tion, insbesondere Glaubenskommunikation im Internet, nicht nur Aspekte der Öffentlichkeitsarbeit hat, sondern die Kirche und ihre Glie­der hier ihren pastoralen Grundauftrag verwirklichen und selbst nicht unverändert zurückbleiben können, wenn sie sich tatsächlich auf die „Welt des Internets“ einlassen. Welche Lernerfahrungen kann die Kirche im Netz machen? Welche Bedingungen bringen die medien-technologi­sche und die sozial-gesellschaftliche Entwicklung der Zukunft mit sich. Welche Ressourcen will und muss die Kirche in diesen Bereich hinein investieren? Wie verhält sich eine Pastoral im Netz zur Pastoral außer­halb des Netzes?

Die diesjährige Computer-Messe CeBIT in Hannover stand unter dem Zeichen von shareconomy. Information bringt die Beteiligten nur dann weiter, wenn sie geteilt wird. Was könnte ein solches Verständnis für die derzeitigen kirchlichen Verständigungsprozesse um neue Formate der Glaubenskommunikation (Katechese), um Teilhabe und Teilnahme (partizipatio actuosa) im Rahmen der Debatten um Partizipationsfor­men und neues Ehrenamt, um neue pastorale Orte sowie veränderte Strukturen, Modelle und Abläufe der Pastoral beitragen? Wenn Pasto­­raltheologie anschlussfähig bleiben will, kann sie unter den Kategorien des Internets experimentieren und lernen – für eine grundsätzliche Weiterentwicklung der Gesamtpastoral.Wenn das Feld der Internet­seelsorge den pastoralen Veränderungsprozess, den wir unter der Chiffre „Missionarische Kirche“ begreifen und zu gestalten versuchen, neu beleuchten kann, werden wir Entdeckungen machen können.

Wir laden Sie bei der Lektüre dieses Heftes dazu herzlich ein.